status quo museum?
ein puma zwischen den weltenNeben dem Waffen- und Drogenhandel ist der illegale Markt für Kulturgüter eine allgegenwärtige Herausforderung für die Staaten Südamerikas. Das Geschäft mit den Relikten der Vergangenheit blüht seit Jahrzehnten: Illegal ausgegrabene präkolumbische Objekte werden gezielt an Tourist*innen verkauft, Zwischenhändler*innen schmuggeln sie über die Landesgrenzen, und so gelangen sie oft auch in westliche Museen. Deren Nachfrage ist ein wesentlicher Faktor, der dazu beiträgt, die lange Tradition der illegalen Ausgrabungen (»Huaqueo«) aufrechtzuerhalten. Der »Huaqueo« reicht von der Zeit der spanischen Invasion über die Blütezeit des Sammelns im 19. und 20. Jahrhundert. Vor diesem Hintergrund ist die Provenienz präkolumbischer Objekte stets kritisch zu hinterfragen – das gilt für frühe Sammlungen ebenso wie für aktuelle Erwerbungen.
Die WechselWelten-Ausstellung »Status Quo Museum? Ein Puma zwischen den Welten« nähert sich diesem Thema auf einer Mikroebene: Ausgangspunkt ist die Biografie des »Pumas von Tiahuanaco«. Die Figur wurde 1971 an der Ausgrabungsstätte Tiahuanaco in Bolivien illegal erworben, nach Deutschland exportiert und im Jahr 2023 dem Landesmuseum Hannover geschenkt. Die Stationen des Pumas werden auf seinem Weg ins Museum nachgezeichnet, um so für die oft problematische Herkunft präkolumbischer Objekte zu sensibilisieren. Gleichzeitig wird ein Raum geschaffen, um über die Zukunft des »Pumas von Tiahuanaco« und vergleichbarer Objekte zu diskutieren.
Noch bis März 2025 in den WechselWelten, am Ende der MenschenWelten!