Die KunstWelten wachsen: Auf die Altäre des Mittelalters und die Kunst der Renaissance folgen nun die Meister des italienischen und niederländischen Barock. In drei neugestalteten Sälen mit frischem Farbkonzept und großzügiger Raumarchitektur eröffnen die KunstWelten einen neuen Blick auf die Alten Meister.
Im 17. Jahrhundert entwickelte sich Italien zu einem zentralen Reiseziel für europäische Adelige und Künstler. Besonders Rom zog Künstler wie Nicolas Poussin und Claude Lorrain in ihren Bann, die nach ihrer Ankunft blieben und ihre Werke dort vollendeten. An den europäischen Fürstenhofen wiederum waren italienische Maler wie Bernardo Bellotto und Giovanii Pellegrini sehr gefragt, was die enge Verbindung zwischen Italien und dem restlichen Europa verdeutlicht.
In Antwerpen dominierten Meister wie Peter Paul Rubens, Anthonis van Dyck und Jacob Jordaens, die nicht nur religiöse und antike Themen behandelten, sondern auch als Porträtmaler an den europäischen Höfen begehrt waren. Gleichzeitig wuchs ein freier Kunstmarkt heran, neue Bildgenres wie Stillleben und Landschaftsmalereien entstanden.
Auch die nördlichen Niederlande erlebten eine kulturelle und wirtschaftliche Blüte. Im Vordergrund der Kunst, gemalt von Meistern wie Rembrandt, Pieter Lastmann oder Jan van Bijlert, stand als Spiegel der Gesellschaft die Faszination für die Schönheit der Welt und das Gefallen am eigenen Wohlstand. Besonders auffällig ist der enorme Anstieg der Landschaftsmalerei in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts. Diese luden nicht nur zum Eintauchen in idyllische Naturszenerien ein, sondern regten – ähnlich den prachtvollen Stillleben – auch zum Nachdenken über den Kreislauf des Lebens an.
Interventionen aus anderen Sammlungen, wie ein Kopfschmuck mit Paradiesvogelfedern aus Neuguinea, historische Wachsobstmodell aus der Zeit um 1900 oder Schmetterlingspräparate, ergänzen die ausgestellten Kunstwerke und schaffen übergreifende Perspektiven.
Der MediaGuide für die KunstWelten bietet neben der klassischen Audiospur auch eine Audiodeskription für sehbehinderte und blinde Besucher*innen sowie Videos in deutscher Gebärdensprache.
Der Umbau der KunstWelten wird gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK), die RHH-Stiftung, die Stiftung Niedersachsen und die Niedersächsische Sparkassenstiftung. Einzelne Vermittlungsangebote in den KunstWelten werden gefördert durch die Klosterkammer Hannover und die VGH Stiftung. Unterstützt wird die Neugestaltung durch die Freunde der Landesgalerie Hannover e.V..
Weitere Informationen über die KunstWelten gibt es hier.