Zahlreiche faszinierende Zeugnisse anderer Kulturen in den völkerkundlichen Sammlungen Europas stammen aus der Kolonialzeit. Sind diese kolonialen Spuren heutegrundsätzlich ein »heikles Erbe«?
Erst nach 1884 unterhielt Deutschland Kolonien in Afrika, Ozeanien und China, die mit Ende des Ersten Weltkriegs aberkannt wurden. Die Ausstellung zeigt über 200 völkerkundliche Objekte aus den mehemaligen deutschen Kolonien. Sie wurden nach Europa gebracht, um kulturelle Unterschiede zu dokumentieren. Was hat die Sammler in den Kolonien fasziniert ? Auf welche Weise sind die beeindruckenden Exponate erworben worden ?
Hinter den Sammlungen stehen spannende Geschichten: Kolonialbeamte, Siedler, Reisende, Geschäftsleute oder Forscher haben sie auf vielfältige Weise erworben. Manche Stücke wurden gekauft oder eingetauscht, andere in Kampfhandlungen erbeutet. Die Ausstellung beleuchtet die unterschiedlichen Umstände ihrer Erwerbung und verfolgt den Weg der Objekte in das Museum.
Kolonialismus ist ein weltweites Phänomen, das bis in die Gegenwart Bestand hat. Zeitgenössische Werke einer Künstlergruppe aus Hawai’i setzen sich kritisch mit der postkolonialen Situation der Inselkette auseinander. Die größtenteils erstmalig in Deutschland gezeigten Arbeiten zeugen von den Folgen der historischen Ereignisse, die bis heute spürbar sind.