Die Geschichte der Menschen ist von Beginn an fesselnd: Funde aus der ganzen Welt belegen das Geschick und die Mobilität ihrer Erschaffer. Die Ausstellung thematisiert zudem, wie Klima, Kriege oder Glaube die kulturelle Entwicklung beeinflusst haben. Welche Fertigkeiten unsere Vorfahren auszeichneten, wird bei einer Expedition von der Steinzeit bis ins späte Mittelalter erfahrbar.
Die Ausstellung schlägt einen Bogen von den Anfängen der Menschheit bis zu den außereuropäischen Kulturen der Neuzeit. Im Mittelpunkt stehen die Sammlungen der Archäologie und der Ethnologie, ergänzt durch naturkundliche Exponate im Bereich der Evolution und durch solche der Landesgalerie im Bereich des Übergangs von der Alten in die Neue Welt. Auf ihrem Rundgang durch die »MenschenWelten« reisen die Besucher*innen zunächst durch die Entwicklungsgeschichte des Menschen und werden dabei mit ihrer »Ahnenreihe« bekannt gemacht: Von den Vormenschen, die bereits aufrecht gehen können, über die Handwerker, die die ersten Steinwerkzeuge anfertigen, bis zum Frühmenschen, der sich anatomisch kaum noch vom modernen Menschen unterscheidet, das Feuer zu beherrschen lernt und Afrika als Wiege der Menschheit verlässt. Wertvolle historische Dioramen zeigen unsere Vorfahren in ihren jeweiligen Lebensräumen.
Es folgt die Urgeschichte des Menschen im heutigen Niedersachsen, die durch vielfältige Objekte nahbar wird: Wie Menschen aus fernen Gegenden einwanderten, wie dramatische Klimaschwankungen das Gesicht der Erde veränderten, wie technische Innovationen Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur beeinflussten und welche Auswirkungen das auf die Umwelt hatte, wie eine Kriegerkaste entstand, Reichtum angehäuft und Macht ausgeübt wurde und schon vor 3.000 Jahren eine hochkulturähnliche Gesellschaft entstand. Mit dem direkten, auch kriegerischen Kontakt zwischen Römern und Germanen im heutigen Niedersachsen veränderte sich vieles: Germanische Krieger übernahmen Aufgaben im römischen Heer und kehrten mit fremdartigen Gütern und neuen Ideen in die Heimat zurück. Der Kulturkontakt ließ den Handel aufblühen, brachte Handwerk und Landwirtschaft voran. Eine Elite bildete sich heraus, deren Statusbewusstsein sich zum Beispiel in den reichen Grabbeigaben der Römischen Kaiserzeit widerspiegelt. Moorfunde von Textilien führen uns die Alltagskleidung vor Augen, ermöglichen aber auch Rekonstruktionen der ansonsten kaum greifbaren Pracht aufwendig hergestellter Bekleidung. Anhand von Moormumien wie dem »Roten Franz« können wir zudem die Haar- und Bartmode im Germanien der Römischen Kaiserzeit nachvollziehen.
woher kommen wir, wo stehen wir, wohin gehen wir?
Mit der Entdeckung der Neuen Welt im 15. Jahrhundert veränderte sich der Alltag der Menschen. Damit ändert sich auch die Perspektive der Besucher*innen: von Niedersachsen in die Kulturen der Welt. Besonders wertvolle Exponate aus der Südsee stammen von der zweiten Weltumsegelung des Kapitäns James Cook in den Jahren 1772 bis 1775. Sie gehören weltweit zu den ältesten Beispielen materieller Kultur aus der Südsee und gelten als Beispiele für eine »noch unveränderte Kultur« vor dem Kontakt mit Europäern.
In der Ausstellung durchbrechen multiperspektivische Ansätze immer wieder die einseitige, auf Europa zentrierte Leseweise der Objekte. Sinnbildlich dafür stehen am Ende des Rundgangs auch sogenannte Colon-Figuren, die den Blick der Kolonisierten auf die Kolonisatoren zeigen. Am Beginn der Ausstellung steht die Evolution des Menschen, die sich vor allem in Afrika abgespielt hat; am Ende steht wieder Afrika, diesmal jedoch als kulturell hoch spannender Ort der Gegenwart. So können hier Beziehungen zwischen Millionen von Jahren, zwischen Naturkunde, Archäologie und Ethnologie hergestellt werden.
»die ausstellung ist eine sehr schöne ganzheitliche betrachtung der welten, die uns umgeben.«
angela, 43 jahre