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tel tsaf
Genezareth, gelegene Zentralsiedlung Tel Tsaf in Israel wird seit 2012 von israelischen und deutschen Forscher*innen ausgegraben. Dabei untersucht das Team erforscht einen sehr frühen Abschnitt dieser Entwicklung zwischen 5200 und 4600 v. Chr. Im Zentrum des Interesses steht eine Silokonzentration in der große Mengen an Getreide gespeichert werden konnten. Weit mehr als die Menschen in...
Forschungsprojekte

tel tsaf

katerstimmung und komplexe gesellschaften

Wie wurden manche Menschen arm und wie wurden manche reich? Die meisten Forscher*innen sehen einen wichtigen Entwicklungsschritt bei dem Übergang vom Neolithikum zum Chalkolithikum in Vorderasien. Während für das Neolithikum noch eine weitestgehend egalitäre Gesellschaft angenommen wird, lassen sich im darauf folgenden Chalkolihikum die ersten komplexen Gesellschaften, wie Häuptlingstümer, nachweisen. Diese bilden dann auch die Grundlage für die ersten Staaten.

Die am mittleren Jordan, unweit des See Genezareth, gelegene Zentralsiedlung Tel Tsaf in Israel wird seit 2012 von israelischen und deutschen Forscher*innen ausgegraben. Dabei untersucht das Team erforscht einen sehr frühen Abschnitt dieser Entwicklung zwischen 5200 und 4600 v. Chr.

Im Zentrum des Interesses steht eine Silokonzentration in der große Mengen an Getreide gespeichert werden konnten. Weit mehr als die Menschen in den benachbarten Häusern je hätten essen können. Handelt es sich dabei um die Monopolisierung von Lebensmitteln durch eine Familiengruppe, die damit ihre Herrschaft begründete? Oder warum wurden hier Lebensmittel eines ganzen Dorfes gesammelt und verwahrt?

Die exzellenten Erhaltungsbedingungen lassen die Forschenden in Tel Tsaf darüber hinaus eine ganze Reihe von Entdeckungen machen, die offenbar mit der gesellschaftlichen Ausdifferenzierung zusammenhängen, z.B. das Aufkommen komplexer Speisen und Getränke, in Tel Tsaf gelang der bisher älteste Nachweis für die Konsumtion alkoholischer Getränke, oder Handelsnetzwerke, die bis nach Äthiopien reichen.

Numismatik
der friedhof von tuna el-gebel
von Tuna el-Gebel in Mittelägypten. Mit seinen vielfältigen Grabbauten aus Lehmziegeln und lokalem Muschelkalkstein liefert der Friedhof am Rand der Wüste einen einmaligen Blick auf eine Bestattungskultur zwischen Orient und Okzident. Die ersten Gräber entstanden um 300 v. Chr., die meisten wurden aber erst in römischer Zeit (1.-3. Jahrhundert n. Chr.) errichtet. Damals erhielt die...
Forschungsprojekte

der friedhof von tuna el-gebel

feiern mit den toten

Seit 2004 leitet Katja Lembke, Direktorin des Landesmuseum Hannover, Projekte in der Nekropole von Tuna el-Gebel in Mittelägypten. Mit seinen vielfältigen Grabbauten aus Lehmziegeln und lokalem Muschelkalkstein liefert der Friedhof am Rand der Wüste einen einmaligen Blick auf eine Bestattungskultur zwischen Orient und Okzident. Die ersten Gräber entstanden um 300 v. Chr., die meisten wurden aber erst in römischer Zeit (1.-3. Jahrhundert n. Chr.) errichtet. Damals erhielt die Anlage auch ihre Gliederung mit Haupt- und Nebenstraßen, so dass der Begriff Totenstadt hier sehr zutreffend ist.

Ausgangspunkt waren Grabungen im 20. Jahrhundert, die mehrstöckige Gebäude aus Lehmziegeln und Kalkstein zum Vorschein gebracht haben. Viele der Lehmziegelbauten, die auch Hausgräber genannt werden, waren bunt bemalt, aber die Wandmalereien sind heute oft in einem schlechten Zustand. Dank Restaurierungen, die das Auswärtige Amt fördert, konnten in den letzten Jahren die rund 2000 Jahre alten Gebäude in einen besseren Zustand gebracht werden. Seit 2018 finden hier mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft neue Grabungen statt, bei denen 12 Grabbauten entdeckt wurden. Die Untersuchungen liefern neue Erkenntnisse über deren Architektur, Ausstattung und Nutzung als Bestattungsplätze und geben wichtige Aufschlüsse über die Feiern, die regelmäßig an den Gräbern stattgefunden haben.

Rohstoffgewinnung im Braunschweiger Land – zwischen Elm und Aller
Sa, 20.05.2023
Exkursion, Naturhistorische Gesellschaft Hannover

Sa, 20.05.2023

Rohstoffgewinnung im Braunschweiger Land – zwischen Elm und Aller

Heimische Rohstoffe werden seit mehr als 5.500 Jahren im Braunschweiger Land genutzt. Dazu zählen Knollenquarzite, Eisenerze, Sand- und Kalksteinvorkommen, Rohstoffe der Steine- und Erden-Industrie, Quarzsand und Energierohstoffe. Zum Teil werden sie bis heute gewonnen, ihr Abbau ist mit einem Eingriff in Natur und Landschaft verbunden.


8:00 - 18:00
Die Kälteperiode an der Schwelle zum Mittelalter und ihre Bedeutung für die »unsichtbare« Ausbreitung der Slawen
Do, 13.01.2022
Niedersächsischer Landesverein für Urgeschichte, Vortrag

Do, 13.01.2022

Die Kälteperiode an der Schwelle zum Mittelalter und ihre Bedeutung für die »unsichtbare« Ausbreitung der Slawen

In der Mitte des 1. Jahrtausends n. Chr. führten mehrere Vulkanausbrüche zu einem Temperatursturz mit einschneidenden Folgen für die gesamte nördliche Hemisphäre. Am Ende dieser kleinen Eiszeit lassen sich in weiten Teilen Europas »plötzlich« slawische Siedlungen archäologisch fassen. Im Vortrag wird der Zusammenhang zwischen Klima und Siedlungsausbreitung im südlichen Ostseeraum thematisiert.


18:30
Die Erfindung der Götter
Ein Brautkleid von der Hochzeit im Schneewinter 1979, ein Stück Feuerwehrschlauch von der Waldbrandkatastrophe 1975 in der Heide, ein Heimkehrerpass von 1955 aus dem Lager Friedland, eine Eintrittskarte zum Aufstiegsspiel von Hannover 96 von 1964 – all das sind Erinnerungen aus 75 Jahren Niedersachsen. Es sind die kleinen Dinge mit großer Geschichte.
Nackt und bloß
aus der Sammlung des Landesmuseums, ergänzt durch ausgewählte Leihgaben, beleuchtete erstmals eine Ausstellung die Akte Corinths im Kontext ihrer Zeit. In der Gegenüberstellung mit Werken von Zeitgenossen wie Auguste Renoir, Edgar Degas, Max Slevogt oder Paula Modersohn-Becker offenbarte sich eine Epoche im Umbruch: zwischen Kunsttradition und Beginn der Moderne, zwischen Prüderie und aufkommender Freikörperkulturbewegung.  ...
Paläo-Kunst vom Feinsten: Joschua Knüppe zeichnet
Fr, 18.12.2020
Vorführung

Fr, 18.12.2020

Paläo-Kunst vom Feinsten: Joschua Knüppe zeichnet

Joschua Knüppe ist einer von Deutschlands bekanntesten Paläo-Künstlern und hat sich auf das Zeichnen und Malen von Dinosauriern und anderen ausgestorbenen Lebensformen spezialisiert. Exklusiv für die KinoSaurier-Ausstellung wird er live vor Ort zeichnen und erläutern, wie das Zusammenspiel zwischen paläontologischer Forschung und seiner Kunst funktioniert.


15:00-18:00
Nacht der Museen – Zu Gast bei den alten Sachsen
Sa, 15.06.2019
Aktionstag

Sa, 15.06.2019

Nacht der Museen – Zu Gast bei den alten Sachsen

Begegnen Sie den »alten Sachsen« und seien Sie ihr Gast. Sie erfahren was es heißt, ein Messer zu schmieden, Getreide zu mahlen und Stoffe herzustellen. Es erwartet Sie ein spannendes Programm in allen Welten des Museums:

• »Scotelingo«: Die Reenactment-Gruppe stellt
das Leben der Sachsen um 700 n. Chr. dar
und lädt Jung und Alt zum Mitmachen ein

• »Der Trunk – ein historisches Musical«:
Eine fantastische Geschichte über die Sachsen
zwischen wahrer Historie, Wissenschaft und
Fiktion

• Kurzführungen durch die Sonderausstellung
»Saxones. Eine neue Geschichte der alten
Sachsen«

• Mittelalterliche Büttenrede

• Mitmachaktionen: Münzen prägen, Amulette
und Perlen herstellen, mit Tinte und Feder
wie im Mittelalter schreiben, mittelalterliche
Buchkunst, Stockbrot backen

• Kurzvorträge »Out of office«: Über weltweite
Forschungsprojekte des Landesmuseums
Hannover

• Die dem Haus verbundene Vereine
präsentieren sich


18:00–1:00
2 millionen exponate
4. Jahrtausend v. Chr. in unsere Region, also zu einer Zeit als Metallverarbeitung in der Norddeutschen Tiefebene noch unbekannt war. Während man nämlich um das Schwarze Meer zu dieser Zeit bereits von der »Kupferzeit«spricht, verbleiben weite Teile der Welt in der »Steinzeit«. Derartige Gegenstände waren daher ausgesprochen wertvoll und zirkulierten als Geschenke zwischen den Mächtigen....
Blick hinter die Kulissen

2 millionen exponate

kurator der archäologie

Wir fragen Florian Klimscha, Kurator der Archäologie, seit 2017 im Landesmuseum Hannover tätig.

Was ist Ihre Aufgabe im Landesmuseum Hannover?
Als Kurator bin ich für die archäologische Sammlung, deren Erforschung und das Durchführen von Ausgrabungen zuständig. Um etwas konkreter zu werden: Unser Museum verwahrt eine der größten archäologischen Sammlungen (ca. 2 Millionen Exponate) des nördlichen Europas, wovon nur ein sehr kleiner Teil ausgestellt werden kann. Diese Funde bilden für mehr als 99% der Menschheitsgeschichte unsere einzige Informationsquelle, und auch für die restliche Zeit sind archäologische Funde ein wichtiger
Forschungsgegenstand. Solche Arbeiten sind heute oftmals Kooperationen mit Universitäten und machen dabei Gebrauch von der ganzen Bandbreite moderner naturwissenschaftlicher Verfahren. Die Ergebnisse werden diskutiert und sind oftmals Anlass für neue Ausgrabungen. Schließlich münden all diese Bemühungen in Themenbereichen unserer Dauerausstellung sowie natürlich auch in Sonderausstellungen.

Haben Sie ein Lieblingsobjekt in der Dauerausstellung?
Schwierig, mein Herz hängt an so vielen Objekten. Durch die niedersächsischen Moore gibt es hier phantastisch erhaltene Holzstücke, wie zum Beispiel einen der ältesten Pflüge
überhaupt. Aber mein Lieblingsobjekt ist die Kupferaxt aus Müsleringen. Diese Axt ist ein Importstück und stammt höchstwahrscheinlich aus dem Schwarzmeerraum. Sie gelangte im 4. Jahrtausend v. Chr. in unsere Region, also zu einer Zeit als Metallverarbeitung in der Norddeutschen Tiefebene noch unbekannt war. Während man nämlich um das Schwarze Meer zu dieser Zeit bereits von der »Kupferzeit«spricht, verbleiben weite Teile der Welt in der »Steinzeit«. Derartige Gegenstände waren daher ausgesprochen wertvoll und zirkulierten als Geschenke zwischen den Mächtigen.