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Globus

von der romanik bis zum impressionismus

kulturelles erbe verstehen: die kunstgeschichte erforscht und vermittelt kunst vergangener epochen aus heutiger sicht, aber auch im kontext ihrer zeit.

Das Landesmuseum Hannover verfügt über eine bedeutende Kunstsammlung. Präsentiert werden rund 800 Jahre europäischer Kunstgeschichte, aus allen Epochen ragen jeweils besondere Meisterwerke hervor:  Bei der älteren Kunst reicht die Spanne von den Großkruzifixen der Romanik über die sog. Lüneburger Goldene Tafel bis zu Werken des Würzburger Bildschnitzers Tilman Riemenschneider. Die Renaissance ist mit Gemälden Hans Burgkmairs, Lucas Cranachs d. Ä. und Hans Holbeins d. J. sowie einer beachtlichen Sammlung italienischer Gemälde vertreten – die unbestrittenen Glanzlichter bilden hier die Florentiner Manieristen Jacopo Pontormo und Agnolo Bronzino. Auch die Sammlung barocker Gemälde offenbart international Bekanntes von Rang: Nicolas Poussin, Peter Paul Rubens oder Anthonis van Dyck sind nur einige unter vielen in der Galerie vertretenen Malern aus dieser Zeit.

Einen weiteren Kernbereich repräsentieren die Werke des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dazu gehören erstrangige Arbeiten von bedeutenden Malern wie Arnold Böcklin, Gustave Courbet und Caspar David Friedrich – von letzterem haben sich etwa die vier Tageszeiten als vollständige Bildfolge allein in Hannover erhalten. Und weil hier frühzeitig die deutschen Impressionisten Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt gesammelt wurden, sind diese Maler – zusammen mit der Worpsweder Künstlerin Paula Modersohn-Becker – mit großen, ja herausragenden Werkgruppen in der Sammlung vertreten. Auf Anmeldung kann auch das Kupferstichkabinett besucht werden. Hier werden über 20.000 kostbare Arbeiten auf Papier, darunter der grafische Nachlass von Johann Heinrich Ramberg und die wohl umfangreichste Sammlung von Zeichnungen, Radierungen, Kupferstichen und Holzschnitten Max Slevogts bewahrt.

Mehr

objekte aus der sammlung

Albrecht Dürer, Der reitende Tod als Bogenschütze, um 1502, Feder auf Pergament, 38.8 x 31.3 cm, Inv.-Nr. Z 5

In die Form eines Dreipasses eingepasst, gibt sich die Komposition als Entwurf für eine Glasscheibe zu erkennen. Aus dem Nürnberger Atelier Albrecht Dürers sind eine ganze Reihe solcher Scheibenrisse erhalten. Hier reitet der Tod, nur mit einem dürftigen Tuch bekleidet, auf einem abgemagerten, sich müde voranschleppenden Klepper. Die skelettierte Gestalt fixiert eifrig ihr Ziel, einen den Tod bringenden Pfeil wird sie wohl gleich abschießen, weitere sind in dem gut gefüllten Köcher zur Hand. Die umlaufende lateinische Inschrift gibt dem düsteren Reiter auch eine Stimme: »Hüte dich, Unglücklicher, dass ich dich, von meinem Geschoss durchbohrt, nicht auf dieses abscheuliche Lager der Totenbahre bette«, ruft der Reiter seinem Gegenüber entgegen.

Zu Dürers feinzeichnerisch in dunkler Tinte ausgeführtem Blatt hat sich ein Pendant im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg erhalten: Es zeigt den Nürnberger Propst Dr. Sixtus Tucher vor seinem eigenen Grab. An ihn richteten sich also die mahnenden Worte – und er ist es, auf den der Reiter mit hochgerissenem Arm seinen tödlichen Schuss ansetzt.

In Zeiten wütender Pestepidemien wollte man auf den Tod vorbereitet sein. Zwei nach den Zeichnungen ausgeführte Glasgemälde hatte der Nürnberger Propst immer vor Augen; sie schmückten die Fenster in seinem Arbeitszimmer und mahnten ihn täglich vor den Gefahren der Pest und der eigenen Vergänglichkeit. Albrecht Dürers grandioser Scheibenriss ist nur eine von vielen Zeichnungen, die das Kupferstichkabinett Hannover zusammen mit unzähligen druckgrafischen Arbeiten bewahrt.

gut zu wissen

ausstellungen

Große Teile unserer Kunstsammlung sind in unserer Dauerausstellung »KunstWelten« zu sehen, die zurzeit aufwändig saniert und neugestaltet wird. Wichtige Sonderausstellungen der vergangenen Jahre sind: »Glenn Brown. The Real Thing« (2023) | »Nach Italien. Eine Reise in den Süden« (2022) | »Im Freien. Von Monet bis Corinth« (2021) | »Zeitenwende 1400. Die Goldende Tafel als europäisches Meisterwerk« (2019) | »Romantische Blicke. Deutsche Zeichnungen des 19. Jahrhunderts« (2018) | »Max Slevogt – eine Retrospektive zum 150. Geburtstag« (2018) | »Schatzhüterin. 200 Jahre Klosterkammer Hannover« (2018) | »Nackt und bloß. Lovis Corinth und der Akt um 1900« (2017) | »Silberglanz: Von der Kunst des Alterns« (2017) | »Mythos Heimat: Worpswede und die europäischen Künstlerkolonien« (2016) | »Madonna. Frau – Mutter – Kultfigur« (2016) | »Brandbilder. Kunstwerke als Zeugen des Zweiten Weltkriegs« (2015) |

bestandskataloge

Die Bestände sind in insgesamt neun seit 1957 erschienenen Bestandskatalogen erfasst, einige davon sind online abrufbar:

Gert von der Osten: Katalog der Bildwerke in der Niedersächsischen Landesgalerie Hannover, München 1957 (Kataloge der Niedersächsischen Landesgalerie und der Städtischen Galerie 2)

Klaus Weschenfelder: Die Ölskizzen in der Niedersächsischen Landesgalerie Hannover, Hannover 1983 (Kataloge der Niedersächsischen Landesgalerie Hannover 4)

Hans Werner Grohn, Bernd Schälicke, Meinolf Trudzinski: Von Cranach bis Monet. Zehn Jahre Neuerwerbungen, 1976–1985, Bildband und Ausstellungskatalog Niedersächsische Landesgalerie und Städtische Galerie Hannover, Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Landesgalerie, 1985

Meinolf Trudzinski: Niedersächsisches Landesmuseum Hannover / Kupferstichkabinett: Die italienischen und französischen Handzeichnungen im Kupferstichkabinett der Landesgalerie, Hannover 1987

Angelica Dülberg: Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Landesgalerie. Die deutschen, französischen und englischen Gemälde des 17. und 18. Jahrhunderts sowie die spanischen und dänischen Bilder: kritischer Katalog mit Abbildungen aller Werke, Hannover 1990

Ludwig Schreiner: Die Gemälde des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts in der Niedersächsischen Landesgalerie Hannover, 2 Bde., Hannover 1990 (Kataloge der Niedersächsischen Landesgalerie Hannover 3)

Michael Wolfson: Niedersächsisches Landesmuseum Hannover / Landesgalerie. Die deutschen und niederländischen Gemälde bis 1550: kritischer Katalog mit Abbildungen aller Werke Hannover 1992

Hans Werner Grohn (Hg. u. Bearb.): Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Landesgalerie. Die italienischen Gemälde: kritischer Katalog mit Abbildungen aller Werke, Hannover 1995

Heide Grape-Albers (Hg.) / Ulrike Wegener (Bearb.): Niedersächsische Landesgalerie Hannover. Die holländischen und flämischen Gemälde des 17. Jahrhunderts, Hannover 2000

jahrbuch »niederdeutsche beiträge zur kunstgeschichte«

Die Niederdeutschen Beiträge zur Kunstgeschichte sind seit ihrem ersten Erscheinen 1961 das zentrale Periodikum zur Kunstgeschichte Nordwestdeutschlands. Sie sind ein Publikationsort für grundlegende Untersuchungen zur Kunst- und Kulturgeschichte der Region sowie ihrer internationalen Bezüge. In insgesamt 44 Bänden wurden unter der Herausgeberschaft des niedersächsischen Landesmuseums Hannover bis 2006 rund 420 Aufsätze zur Architektur, Malerei, Skulptur und dem Kunstgewerbe vom 8. bis ins 20. Jahrhundert publiziert; fachlich begleitet durch ein Gremium international angesehener Wissenschaftler. 2015 wurde die Reihe inhaltlich und gestalterisch grundlegend neu positioniert. Die Bände erscheinen seither in zeitgemäßem Layout und mit geschärftem inhaltlichen Profil unter der Herausgeberschaft der drei niedersächsischen Landesmuseen. Für das Landesmuseum Hannover sind zuletzt folgende Bände erschienen:

Cornelia Aman / Babette Hartwieg (Bandherausgeber): Das Göttinger Barfüßerretabel von 1424. Akten des wissenschaftlichen Kolloquiums, Landesmuseum Hannover, 28.–30. September 2006, Ergebnisband des Restaurierungs- und Forschungsprojektes, Petersberg 2015 (Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Neue Folge 1)

Antje-Fee Köllermann / Christine Unsinn (Bandherausgeber): Die Goldene Tafel aus Lüneburg: Akten des wissenschaftlichen Kolloquiums, Ergebnisband des Forschungsprojektes, Petersberg 2021 (Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte, Neue Folge 5/6)

kulturerbeportal niedersachsen

Das Kulturerbeportal Niedersachsen ist ein gemeinsames Internetangebot von Bibliotheken, Archiven und Museen des Landes Niedersachsen. Große Teile unserer Kunstsammlung sind darüber digital zugänglich.

freunde der landesgalerie

Die Schätze in einer der bedeutendsten Kunstsammlungen Niedersachsens bekannter zu machen, sie zu vermitteln, die Sammlung selbst zu fördern und gemeinsam Kunst zu erleben – das sind die Ziele, die sich die Freunde der Landesgalerie Hannover gesetzt haben. Seit ihrer Gründung im Jahr 1952 fördern die Freunde der Landesgalerie Hannover die einzigartige Kunstsammlung des Landesmuseums Hannover durch Ankaufsunterstützungen, bei Ausstellungen, durch Veranstaltungen und durch die finanzielle Unterstützung wissenschaftlicher Publikationen.

kontakt

Dr. Thomas Andratschke
Landesgalerie | Kurator Neue Meister
T + 49 (0) 511 98 07 – 625
thomas.andratschke@landesmuseum-hannover.de

Dr. Antje-Fee Köllermann
Landesgalerie | Kuratorin Alte Meister
T + 49 (0) 511 98 07 – 704
antje-fee.koellermann@landesmuseum-hannover.de